AN.GE.DACHT

Liebe Gemeinde,

„untrennbar verbunden“ – sowas gibt es meistens nur in der Mechanik. Und auch nur solange, wie der Werkstoff die Belastungen aushält. Außerdem kann ein Material aber auch porös, zerbrechlich und unbrauchbar werden. Vom Material zum Menschen. Hier kann auch etwas zu Bruch gehen oder geschieden werden. Unser Leben und unser „Sein“ ist nicht statisch und festgeklebt. Der Werkstoff den unser Schöpfer in uns hineingelegt hat sind neben seinem Odem auch Empfinden, Emotionen, Liebe und Mitmenschlichkeit. Leider klappt es damit im positiven Zusammenleben oft nicht. Dann erfahren wir schmerzlich Trennung, Zerbruch und manchmal sogar Scheidung. Der Vers in Römer 8 soll uns aber an die Andersartigkeit des himmlischen Reiches erinnern. Das ist doch wirklich eine freudige Botschaft. Denn Römer 8 beginnt mit: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“ So sieht tiefgehende Heilsgewissheit aus. Damit verbunden ist die Liebe Gottes zu uns, die in Jesus Christus am Kreuz und in der Auferstehung ihren Abschluss fand. „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ (Joh. 3/16) Welch große Hoffnung wird hier allen Menschen zuteil. Im Glauben an Jesus Christus, dem einen Mittler zwischen Gott und Menschen, verbinden wir uns sozusagen untrennbar. Wir treten ein in die Dimension Gottes. So wird das Unmögliche möglich: Wir können vor Gott treten und er spricht uns gerecht. Und das nicht, weil wir etwas getan hätten – sondern weil Jesus etwas getan hat. So dürfen wir jeden Tag aus seiner Gnade zu uns leben. Mit ihm kann ich dann alle Widrigkeiten und auch alle Freuden meines Alltags teilen und an seiner Hand durch´s Leben gehen. Denn Jesu Liebe zu uns steht unumstößlich fest. „Was kann uns dann noch scheiden von der Liebe Christi? Trübsahl oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?“ (Röm. 8/35) „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ (Röm. 8/38+39) Möge diese Liebe unseren Alltag durchströmen und bestimmen. Dann werden Mitmenschlichkeit und Barmherzigkeit das Zusammenleben unter uns bereichern, in den Familien, in der Gemeinde, im Freundeskreis, mit unseren Nachbarn und in der Gesellschaft überhaupt. Gott segne euch dazu reichlich.

Andreas Kühn