AN.GE.DACHT

Liebe Gemeinde,

drei Frauen sind am frühen Ostermorgen unterwegs zum Grab. Sicherlich gut abgesprochen und gut geplant, diese Aktion mit wohlriechenden Ölen. Hatten sie doch unter dem Kreuz gestanden und wollen jetzt Jesu Leichnam einen letzten Liebesdienst erweisen. Eine Frage hatten sie dennoch: Wer wälzt den schweren Stein vor dem Grab weg? Sie waren sicher sehr überrascht, als ein offenes Grab vor ihnen lag. Wo sie den Toten vermuteten, saß ein Jüngling, ein himmlisches Wesen, dass ihnen die Auferstehung Jesu verkündete. Es muss so unglaublich gewirkt haben, dass sie entsetzt waren. Ja, sie zitterten und rannten vom Grab weg. Ostern endet mit Furcht und Zittern – und das Grab ist leer. Wie hätte ich wohl reagiert? Womöglich wäre ich auch sehr erschrocken weggerannt? Ungewohnt, was der Evangelist Markus hier aufschrieb. Trotzdem liegt in seinem Bericht vielleicht mehr Trost und Hoffnung verborgen, als es auf den ersten Blick vermuten lässt. Auferstehung, das ist etwas ganz Ungewohntes in dieser Welt. dass gab es vorher so nur bei Lazarus durch Jesu Wirken. Auferstehung gehört nicht zu unseren Erfahrungen und darum zeigt das Entsetzen der Frauen, das sie begriffen, welche Dimension Ostern in sich trägt. Gottes Macht bricht ein in unsere Welt, wie am ersten Schöpfungstag, nicht erklärbar, nicht konservierbar und nicht beweisbar. Wie sollten wir uns nicht erschrecken, wenn SEIN Schöpferwort neben uns in dieser Welt alle unsere Erfahrungen überbietet. Es ist ein heilsames Erschrecken, dass aufrüttelt für diese unglaubliche neue Botschaft. Es erinnert mich an viele biblische Geschichten, in denen erzählt wird, wie Menschen zuerst einmal mit Schrecken reagieren, wenn Gott sie anspricht. Darf Gott dich heute ansprechen? Erschrick nicht! Sein Wirken stellt nicht alles bei dir auf den Kopf, sondern berührt dich. Denn, Gottes Wort der Liebe weckt Hoffnung, ist mächtig in dieser Welt – damals und heute. Es will uns nicht zu Tode, sondern zum Leben „erschrecken“, gegen alle Ereignisse um uns herum. Wachrütteln und Ermutigen trifft es vielleicht besser. Weil – Jesus Christus sieht mich, sieht dich. So wie der Engel die Frauen sieht und ihnen das Auferstehungswunder zuruft. Das Wunder der Veränderung allen Lebens. Wenn ich das verstanden habe, fange ich an, IHN zu suchen, IHM zu begegnen. ER lässt sich finden. Dann vertraue ich IHM ganz bewusst neu mein Leben an. Damit beginnt unsere Veränderung – es wird hoffnungsvoll. Schweres und Bedrückendes behält nicht mehr die Oberhand. Freude, Vertrautheit, Offenheit Geborgenheit und Liebe fangen an, mich zu prägen. Dem möchte ich mich nicht verschließen. So gesehen begegnet mir der „Auferstandene“ Jesus in meinem Alltag und wird ihn bereichern. Öffnen wir unsere Herzen für IHN – dann werden alle Tage zum Ostererlebnis.                                                                                                       
„Er ist auferstanden, er ist nicht hier.“                                                                  
Gott segne euch.
Andreas Kühn